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Angiom: Therapieoptionen der Gefäßfehlbildung im Gehirn für Patienten im Großraum Bochum
BOCHUM. Ein Angiom nennt man auch arterio-venöse Malformation. Damit wird eine Gefäßfehlbildung bezeichnet, die prinzipiell überall im Körper auftreten kann. Kommt ein Angiom im Gehirn vor, kann es sowohl als Zufallsbefund als auch durch Symptome wie epileptische Anfälle, Kopfschmerzen oder neurologische Ausfälle auffallen. Manchmal ist die Erstmanifestation leider eine Hirnblutung. Das Blutungsrisiko liegt bei ein bis vier Prozent pro Jahr, noch höher, wenn in der Vergangenheit bereits eine Hirnblutung aufgetreten ist. Weil eine Hirnblutung eine sehr hohe Invaliditäts- und Mortalitätsrate nach sich zieht, ist es eines der wichtigsten Therapieziele in der Behandlung von betroffenen Patienten, diese zu verhindern. Für Patienten aus dem Großraum Bochum ist die Neurochirurgie des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen eine wichtige Anlaufstelle, an der moderne Therapieoptionen angeboten werden.
Angiom Patienten aus Bochum: Operation, Bestrahlung oder Embolisation?
Bei einer Embolisation wird per Katheter eine Art Kleber in die Gefäße gespritzt, die das Angiom versorgen, um diese damit zu verschließen. Meistens sind dazu mehrere Sitzungen notwendig. Alternative ist eine mikro-chirurgische Entfernung des Angioms. Eine Option der Radiochirurgie ist das cyber knife, ein Bestrahlungsgerät. Damit wird der Lokalbefund bestrahlt, um eine Verdickung der Gefäßwände und damit einen Verschluss der Angiom-Gefäße auszulösen. Oft dauert dies mehrere Monate.
Studien zur Angiom-Behandlung: Infos für Patienten aus dem Raum Bochum
In einer niederländischen Metaanalyse(1) mit über 13.000 Patienten wurden die Ergebnisse der verschiedenen Therapieoptionen miteinander verglichen. Die Rate schwerer Komplikationen oder Tod lag bei der chirurgischen Behandlung bei 7,4 Prozent, bei der Radiochirurgie bei 5,1 Prozent und bei der Embolisation bei 6,6 Prozent. Andererseits zeigte sich jedoch die chirurgische Behandlung am erfolgreichsten, um die arterio-venöse Malformation dauerhaft zu verschließen und damit das jährliche Blutungsrisiko zu verringern. Eine Kombination der Therapieoptionen ist denkbar: So kann zum Beispiel zuerst eine Embolisation durchgeführt werden, um Angiome besser operabel zu machen. Die ausgezeichneten therapeutischen Möglichkeiten am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen werden in einem großen Einzugsgebiet nachgefragt – unter anderem von Patienten aus dem Einzugsbereich Bochum.
(1) Vgl. van Beijnum, J., van der Worp, HB., Buis, DR., Al-Shahi Salman, R., Kappelle, LJ., Rinkel, GJ., van der Sprenkel, JW., Vandertop, WP., Algra, A., Klijn, CJ. (2011) Treatment of brain arteriovenous malformations: a systematic review and meta-analysis. In: JAMA. 2011 Nov 9;306(18):2011-9. doi: 10.1001/jama.2011.1632. PMID: 22068993.