Einleitung
Bei der Hirnwasserzirkulationsstörung sprechen Neurochirurgen vom sekundären oder erworbenen Hydrozephalus, einer Komplikation also, die als Folge einer anderen Erkrankung auftreten kann. Die Beschwerden stehen im Zusammenhang mit einem erhöhten Hirndruck sowie einer Aufweitung der Hirnwasserkammern. Häufig kommt es dabei zu einer Störung beim Ausfluss aus der vierten Hirnkammer innerhalb oder außerhalb der Hirnkammer.
Ursachen
Zirkulationsstörungen des Hirnwassers in den Hirnwasserkammern können auf Hirntumoren, Zysten, lokale Blutungen oder ein Schädelhirntrauma zurückzuführen sein. Dadurch staut sich das Hirnwasser vor dem Abflusshindernis auf und die Kammern weiten sich aus.
Eine Hirnwasserzirkulationsstörung außerhalb der Hirnwasserkammern kann durch Blutungen in den Subarachnoidalraum, Meningitis oder eine diffuse Tumoraussaht in den Subarachnoidalraum entstehen. Die Folge können Entzündungsreaktionen im Subarachnoidalraum sein. Daraus entstehende Verklebungen unterbinden eine normale Hirnwasserdynamik.
Symptome
Je nachdem, wie schnell sich das überschüssige Hirnwasser ansammelt, können unterschiedliche Symptome auftreten. Häufig sind Betroffene teilnahmslos, leiden an Konzentrationsstörungen oder Verwirrtheit. Typisch sind Kopfschmerzen in Verbindung mit Erbrechen und Übelkeit. Folgen können zudem Schläfrigkeit, Lethargie, Bewusstseinsverlust bis hin zum Tode sein.
Therapie
Die Behandlung der Grunderkrankung wie die Entfernung eines Tumors oder einer Blutung ist zugleich die Therapie des sekundären Hydrocephalus. In Akutsituationen kann der Neurochirurg über ein Bohrloch in den Schädel das überschüssige Hirnwasser nach außen ableiten. Besteht die Störung der Hirnwasserzirkulation weiter fort, kann je nach Lage der Hirnwasserzirkulationsstörung eine endoskopische Ventrikulozisternostomie oder ein Shunt zum Einsatz kommen, über den das Hirnwasser in den Bauchraum abgeleitet wird.