Einleitung

Ein Aneurysma ist eine örtliche Aussackung eines Blutgefäßes aufgrund einer Wandschwäche. Es tritt bevorzugt an Gefäßaufzweigungen auf. Prinzipiell kann jedes Gefäß betroffen sein. Besonders häufig sind dies die Bauchaorta oder Schlagadern an der Hirnbasis.

Rund 1 Prozent der Menschen haben ein Hirnaneurysma, viele wissen davon nichts. Nur wenige Hirnaneurysmen verursachen Beschwerden und fallen oft erst auf, wenn sie einreißen.

Klassifikation

Hirnaneurysmen sehen meist beerenförmig (sakkulär) aus, seltener spindelförmig (fusiform). Es gibt außerdem dissezierende Aneurysmen, bei denen Blut zwischen aufgespaltene Gefäßwandschichten gelangt und sich nur die äußeren Wandschichten aufweiten.

Sehr kleine Hirnaneurysmen unter 2 mm Durchmesser werden als Mikroaneurysmen bezeichnet. Ab 25 mm Größe spricht man von Riesenaneurysmen.

Symptome

Oft wird ein Aneurysma zufällig entdeckt. Symptome entstehen nur, wenn es groß ist oder ungünstig liegt. Drückt es auf umliegendes Hirngewebe, können epileptische Anfälle auftreten. Durch Druck auf Hirnnerven kann es beispielsweise zu Störungen der Augenbewegungen, Sehstörungen oder einschießenden Gesichtsschmerzen (Trigeminus-Neuralgie) kommen.

Ursachen

Die ursächliche Gefäßwandschwäche kann angeboren sein, zum Beispiel im Rahmen eines Marfan- oder Ehlers-Danlos-Syndroms. Auch außerhalb bekannter genetischer Syndrome gibt es eine familiäre Häufung.

Arteriosklerose (Gefäßverkalkung), Gefäßentzündungen, Embolien (Gefäßverschluss durch eingeschwemmtes Material) und Kopfverletzungen können im Laufe des Lebens die Entstehung von Aneurysmen begünstigen.

Folgeerkrankungen

Reißt ein Aneurysma, kann es zu einer massiven Blutung kommen, die sich durch schwerste Kopfschmerzen bemerkbar macht. Daneben treten Nackensteifigkeit, Übelkeit und Erbrechen auf. Betroffene können auch bewusstlos werden.

Diese Symptome deuten in der Regel auf eine Subarachnoidalblutung hin, bei der Blut in den äußeren Nervenwasserraum gelangt, in dem das Gehirn schwimmend gelagert ist. Die Beschwerden werden durch den vermehrten Druck auf das Hirngewebe verursacht.

Diagnostik

Sofern ein Aneurysma nicht durch eine Hirnblutung auffällt, wird es am ehesten zufällig bei einer bildgebenden Untersuchung des Kopfes entdeckt.

Blutgefäße lassen sich in der digitalen Subtraktionsangiographie (DSA) am besten darstellen. Dabei handelt es sich um ein Röntgenverfahren, bei dem per Katheter Kontrastmittel in das Gefäßsystem eingebracht wird. Gleichzeitig sind damit bestimmte Therapiemaßnahmen innerhalb eines Blutgefäßes möglich.

Häufig werden aber auch Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) genutzt, die ebenfalls eine gute Gefäßdarstellung erlauben.

Therapie

Nicht jedes Aneurysma muss behandelt werden. Oft genügt eine Kontrolluntersuchung nach einem Jahr. Wächst es nicht und liegen keine Risikofaktoren für eine Ruptur vor, können die Kontrollabstände vergrößert werden.

Etwa ab einem Durchmesser von 7 mm steigt das Risiko, dass ein Hirnaneurysma reißt. Im Falle von Riesenaneurysmen ist es besonders hoch. Frauen haben ein höheres Rupturrisiko, ebenso Raucher und Personen mit starkem Alkoholkonsum.

Anhand von Größe und Lage des Aneurysmas wird entschieden, ob eine Therapie erfolgen soll. Auch Symptome, Alter und persönliche Risikofaktoren beeinflussen die Therapieplanung.

 

Die Risiken eines Eingriffs müssen sorgfältig gegen das Ruptur-Risiko abgewogen werden. Oft beraten Neurochirurgen gemeinsam mit Neurologen und Neuroradiologen über den Einzelfall. Die Entscheidung wird letztlich mit dem Patienten abgestimmt.

Ein Aneurysma kann durch eine Operation ausgeschaltet werden. In diesem Fall wird von außen an das Gefäß ein Clip angebracht (Clipping). Für eine Operation muss es gut zugänglich sein. Alternativ kann man ein Aneurysma innerhalb des Gefäßes behandeln. Dazu werden per Gefäßkatheter winzige Platinspiralen im Aneurysma platziert (Coiling). Es kann in der Folge nicht mehr von Blut durchflossen werden.

In manchen Fällen wird das gesamte Gefäß verschlossen, wenn die Blutversorgung durch einen Umgehungskreislauf sichergestellt ist.

Prävention

Wer sein Arteriosklerose-Risiko senkt, kann damit einem erworbenen Aneurysma vorbeugen. Das ist unter anderem möglich durch Rauchverzicht, gesunde Ernährung und regelmäßige, ausreichende Bewegung.

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