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Angiom als Gefäßmissbildung mit hohem Risiko
SIEGEN. Gefäßerkrankungen des Gehirns stellen ein Risiko dar für schwere Komplikationen mit Lebensgefahr oder Minderung der Lebensqualität. Eine dieser Gefäßerkrankungen ist das Angiom, das auch unter dem Namen arterio-venöse Malformation bekannt ist. Etwa ein Mensch von 1.000 ist davon betroffen. Es handelt sich um eine Gefäßmissbildung, bei der es zu einer Kurzschlussverbindung zwischen Arterien und Venen kommen kann. Sie bilden ein Gefäßknäuel mit dünnen Gefäßwänden und einem hohen Blutfluss. Die Gefäßwände sind enormen Belastungen ausgesetzt. Das kann dazu führen, dass die Gefäße reißen und zu einer Hirnblutung führen.
Angiome verursachen vielfältige Symptome
„Ein Angiom ist zwar deutlich seltener als ein Aneurysma des Gehirns, geht aber mit einer höheren Blutungsgefahr einher“, erklärt Prof. Dr. med. Veit Braun, Chefarzt der Neurochirurgie im Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Jedes Jahr erleiden etwa vier Prozent der Betroffenen eine Hirnblutung, jeder Dritte davon überlebt sie nicht. Neben dem Blutungsrisiko kann die Gefäßmissbildung mit vielfältigen weiteren Symptomen einhergehen wie Seh- oder Sprachstörungen, Lähmungen, Gefühlsstörungen, Krampfanfällen oder verschiedenen neurologischen Ausfällen.
Angiom vom Spezialisten behandeln lassen
Die Gefäßveränderung wird häufig zufällig gefunden oder aufgrund der Beschwerden festgestellt. Nicht jede gefundene Veränderung muss sofort operiert werden. Nach der ARUBA Studie kann auch eine reine Verlaufsbeobachtung sinnvoll sein. Im Fall einer nötigen Operation können Angiome von innen heraus verschlossen werden. Wenn sie nicht zu groß sind, kann man kann eine Bestrahlung in Erwägung ziehen oder aber eine offene Operation planen. Da Operationen an Hirngefäßen sehr komplexe neurochirurgische Eingriffe sind, sollte die Behandlung in speziell dafür ausgelegten Zentren stattfinden. Der neurochirurgischen Abteilung des Diakonie Klinikums Jung-Stilling wurde ihre besondere Expertise durch die Deutsche Gesellschaft für Neurochirurgie bestätigt. Prof. Braun wurde als neurovaskuläre Chirurg zertifiziert und ist damit ein überregionaler Ansprechpartner für Patienten aus dem Raum Siegen, Köln / Bonn, Dortmund oder dem Lahn-Dill-Kreis.