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Wie lässt sich ein Angiom verschließen – Infos aus der Neurochirurgie für den Raum Dortmund
DORTMUND. Angiome im Gehirn sind angeborene Gefäßmissbildungen: Arterien und Venen gehen eine Art Kurzschluss-Verbindung ein, wodurch ein stark durchblutetes Gefäßknäuel entsteht. Schätzungen zufolge sind rund 0,05 Prozent der Bevölkerung betroffen. Häufig fallen Angiome nur als Zufallsbefund im Rahmen anderer Untersuchungen auf. Manchmal machen sie durch Beschwerden wie Kopfschmerzen oder epileptische Anfälle auf sich aufmerksam. Eine seltene, aber gefürchtete Komplikation ist eine Gehirnblutung, wenn das Gefäßknäuel plötzlich platzt. Um dieses Szenario zu verhindern, entscheiden sich Patienten unter bestimmten Voraussetzungen für eine vorsorgliche Behandlung.
Embolisation als minimalinvasive Therapieoption für Angiom-Patienten aus Dortmund
Prof. Dr. med. Veit Braun ist Chefarzt der Neurochirurgie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling, die als überregionale Anlaufstelle auch Angiom-Patienten aus dem Raum Dortmund betreut. Er erklärt: „Ziel einer Angiom-Therapie ist es, das Gefäßknäuel zu verschließen. Häufig geschieht das durch eine Embolisation, also eine Verklebung von innen heraus.“ Bei dieser Behandlung führt der Neurochirurg einen Mikrokatheter unter Vollnarkose so nah wie möglich an das Gefäßknäuel heran. Anschließend injiziert der Facharzt einen speziellen Gefäß-Klebstoff wie etwa das sogenannte Onyx, um die krankhaften Gefäße dauerhaft zu verschließen. Oft sind für eine erfolgreiche Behandlung mehrere Sitzungen erforderlich.
Patienten aus Dortmund profitieren von hochpräziser Angiom-Therapie im Hybrid-OP
Dennoch lässt sich nicht jedes Angiom durch eine Embolisation erfolgreich ausschalten. Je nach Größe, Lokalisation und genauer Form des Gefäßknäuels können stattdessen oder zusätzlich Methoden wie eine Verödung, Bestrahlung oder chirurgische Entfernung erforderlich sein. Im Diakonie Klinikum Jung-Stilling stehen Prof. Dr. med. Veit und seinem Team für derartige Eingriffe zwei moderne Hybrid-Operationssäle zur Verfügung. Das Besondere daran: Die Bildgebung erfolgt in Echtzeit direkt am OP-Tisch. Dadurch kann der Chirurg den Operationsverlauf simultan kontrollieren. Gerade bei Angiomen, die oft aufwendig zu behandeln sind, bietet diese hoch moderne medizintechnische Ausstattung große Vorteile.