Angiom

Angiome entstehen durch angeborene funktionsgestörte Gefäße. Hier kommt es zu einem direkten Übergang von Blut einer Arterie in eine Vene, einem zum Herz hinführenden Blutgefäß. Die Körperregion, in der sich diese Störung ereignet, wird Angiomnidus genannt. Angiome bilden ein Gefäßknäuel, dem allerdings die Muskelschicht fehlt. Hierdurch sind sie sehr dünn und können leicht platzen. Kommen sie im Gehirn und / oder im Rückenmark vor, können sehr unterschiedliche und auch erhebliche Störungen die Folge sein. So können Angiomblutungen (Hämatomyelie) zu einer lebensbedrohlichen Angelegenheit werden. Neurologische Ausfallerscheinungen können in Verbindung mit starken Schmerzen im Kopf- oder Rückenbereich plötzlich auftreten. Blutungen treten vergleichsweise häufig auf. Es ist davon auszugehen, dass es bei bis zu 4 Prozent der Angiome pro Jahr zu einer Blutung kommt.

Angiom Therapie in der Neurochirurgie Siegen: Individuelles Therapiekonzept

Die Blutungsmortalität liegt dabei bei bis zu 30 Prozent. Die Blutungsrate nach einer Angiomblutung liegt im ersten Jahr bei 6 Prozent danach wieder bei rund 4 Prozent. Oft handelt es sich um junge Patienten und nicht selten sind Frauen in der Endphase ihrer Schwangerschaft betroffen. Aber auch ohne Blutungen können erhebliche Symptome auftreten. So kann es durch eine chronische Reizung des umliegenden Hirngewebes zu Krampfanfällen oder zu Epilepsie kommen. Es kann zu Sehstörungen, Lähmungen, oder je nach Lage des Angioms zu anderen komplexen Funktionsstörungen des Gehirns kommen. Auch kann ein hoher Blutdurchfluss dazu führen, dass dem Hirngewebe Blut entzogen wird. Hier kann es zu sehr unterschiedlichen Beeinträchtigungen der Hirnfunktion kommen.

Neurologie in Siegen ist in der Region Bonn / Köln eine hoch spezialisierte Einrichtung

Werden Angiome festgestellt, handelt es sich zumeist um Zufallsfunde im Rahmen einer Kernspintomographie. Das Ärzteteam der Neurochirurgischen Klinik am Diakonie Klinikum Jung Stilling in Siegen erarbeitet unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Veit Braun ein individuelles Therapiekonzept. Das Risiko einer Blutung ist bei einem Angiom höher als bei Aneurysmen. Auch die Behandlung ist deutlich aufwändiger. Schon allein deshalb sollte man sich einer Klinik anvertrauen, die das technische und personelle Know-how mitbringt, um derartige Eingriffe vornehmen zu können. Die Neurochirurgische Klinik in Siegen ist in der Region Bonn / Köln eine hoch spezialisierte Einrichtung. Liegt eine Angiomblutung vor, geht es zunächst um eine rasche Stabilisierung. In einem weiteren Schritt kann je nach Ausbildung und Lage des Angioms versucht werden, die Gefäßmissbildung von innen heraus zu verschließen. Bei etwa 20 Prozent der Angiome kann dies gelingen. Ein größerer Erfolg verspricht die Operation, um ein Angiom endgütig auszuschalten. Für Fragen rund um das Thema Angiome steht das Ärzteteam der Neurochirurgischen Klinik in Siegen gerne zur Verfügung.

Angiome sind angeborene Kurzschlüsse zwischen Arterien und Venen. Diese bilden ein Gefäßknäuel, wobei diesen Blutgefäßen in der Regel die Muskelschicht fehlt. Hierdurch sind sie sehr dünn und können leicht platzen.

Angiom KernspintomographieZufällig entdecktes links frontales
Angiom in der Kernspintomographie

Auffällig werden diese Gefäßmissbildungen daher entweder durch eine Gehirnblutung oder durch epileptische Anfälle, weil dem umliegenden Gehirn Blut entzogen wird (Steal-Phänomen). Im Fall einer Blutung kommt es auf Grund der Raumforderung durch die Blutung meist zu einer Bewusstseinstrübung bis hin zum akuten Koma. Oft sind die Patienten jünger und nicht selten sind Frauen in der Endphase der Schwangerschaft betroffen. Ein hoher Blutdruck besteht in der Vorgeschichte meist dagegen nicht.

Häufig werden Angiome aber auch zufällig bei einer Kernspintomographie entdeckt, ohne dass irgendwelche Beschwerden bestünden. Es stellt sich dann die Frage, ob eine vorbeugende Operation notwendig ist. Dies kann, wie bei den Aneurysmen, nur im Einzelfall entschieden werden. Das Risiko für eine Blutung ist höher als bei Aneurysmen, allerdings ist auch die Behandlung deutlich aufwändiger und oft sind mehrere Eingriffe erforderlich, um das Angiom endgültig, aber mit größtmöglicher Sicherheit für den Patienten, auszuschalten. In unserer Sprechstunde können wir Ihnen hierzu genaues sagen.

Therapie der Angiome: Embolisation

In fast allen Fällen ist es erforderlich verschiedene Therapien miteinander zu kombinieren. In der Regel beginnt man mit der Embolisation, darunter versteht man die Verklebung von innen heraus. Leider können nur etwa die Hälfte der Angiome allein hierdurch vollständig verschlossen werden. Gelingt dies nicht, schließt sich entweder eine offene Operation oder eine Bestrahlung (y-Knife) an. Zur Embolisation wird ein spezieller Klebstoff verwendet, wobei das sog. Onyx® – dies ist ein Ethylenvinyl Alkohol (EVOH) Copolymer gelöst in Dimethylsulfoxid (DMSO) – derzeit am häufigsten eingesetzt wird.

Angiome / Embolisation

Therapie der Angiome: Operation

Lässt sich das Angiom nicht alleine durch eine Embolisation verschliessen, müssen – wie erwähnt – weitere Therapieoptionen herangezogen werden. Für eine Bestrahlung muss der Nidus klein genug sein (in der Regel nicht mehr als 2 cm Durchmesser). Leider muss man 2-3 Jahre warten, bis die Bestrahlung wirkt, in dieser Zeit besteht weiter das Risiko, dass es zu einer Blutung kommt. Ausserdem wirkt die Bestrahlung nicht in allen Fällen. Daher wird häufig eine Operation in Betracht gezogen, bei der sofort danach das ganze Angiom ausgeschaltet ist.

Therapie der Angiome

Unmittelbar nach der Operation ist es erforderlich, sofort mit der Angiografie zu überprüfen, ob auch das gesamte Angiom entfernt wurde, sollte dies nicht der Fall sein, muss die Operation fortgesetzt werden.

Angiografie

Schlagartig nach der Operation werden die umliegenden normalen Blutgefäße wieder normal und vermehrt durchblutet. Dies kann in seltenen Fällen zu einer Überlastung dieser Gefäße führen, welche dann platzen und eine Blutung auslösen können. Daher ist eine Kontroll-Computertomographie und eine Überwachung auf der Intensivstation zwingend notwendig.

Angiom nach der OP

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