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Aneurysma-Behandlung Raum Bonn: Verlaufskontrolle oder prophylaktische Operation?
BONN. Ungefähr ein bis drei Prozent der erwachsenen Mitteleuropäer haben ein intrakranielles Aneurysma. Das macht allein in Deutschland zwei Millionen Betroffene aus. Ein intrakranielles Aneurysma ist eine Aussackung in der Gefäßwand einer Hirnarterie. Häufig wird es zufällig im Rahmen einer CT- oder MRT-Untersuchung des Kopfes entdeckt. Die wenigsten Aneurysmen verursachen Beschwerden, so lange sie nicht geplatzt sind. Wenn Symptome auftreten, handelt es sich meist um Kopfschmerzen oder Schwindel. Insbesondere schnell wachsende Aneurysmen können durch Kompression anderer Strukturen neurologische Ausfälle wie Augenmuskellähmungen verursachen. Gefährlich wird ein Hirnaneurysma, wenn es rupturiert. Dann kann es zu einer Subarachnoidalblutung, also einer Hirnblutung, kommen.
Neurochirurgie Raum Bonn: Rupturrisiko des Aneurysmas einschätzen
Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die das Rupturrisiko eines intrakraniellen Aneurysmas erhöhen. Dazu gehören Bluthochdruck, Rauchen, erhöhter Alkoholkonsum, Lebensalter, Größe und Lage des Aneurysmas und ein bereits zuvor rupturiertes Aneurysma. Im Mittel liegt das Fünf-Jahres-Rupturrisiko bei ungefähr drei Prozent. Die Schwankungsbreite ist je nach Risikofaktoren groß und liegt zwischen 0,4 und 17 Prozent. Wenn ein Hirnaneurysma schnell wächst, ist das Rupturrisiko zwölffach erhöht. Die Letalität bei einer Hirnblutung durch ein geplatztes Hirnaneurysma liegt mit 35 Prozent sehr hoch. Auch von den Überlebenden kann nur etwa ein Drittel weiterhin ein normales Leben führen. Die Übrigen können neurologische Schäden verschiedenen Ausmaßes davontragen.
Raum Bonn: Ist eine vorsorgliche Aneurysma OP für mich das Richtige?
Um zu verhindern, dass ein Aneurysma platzt und eine Hirnblutung verursacht, besteht die Option, es vorsorglich zu operieren und damit auszuschalten. Es stehen ein mikrochirurgisches Clipping (Aneurysmasack wird zugeclippt) und ein endovaskuläres Coiling (Aneurysmasack wird mit kleinen Platinspiralen ausgefüllt und thrombosiert) zu Verfügung. Laut Studien liegt das Risiko jeglicher neurologischer Schäden durch eine OP bei etwa vier Prozent. Das übersteigt bei einigen Patienten das Rupturrisiko. Für diese Patienten ist eine Verlaufskontrolle zu empfehlen. Experten wie die Fachärzte im neurochirurgischen Team um Chefarzt Prof. Dr. Veit Braun am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen können helfen, im individuellen Fall die richtige Therapieoption zu finden.