Kopfzentrum – gebündelte Kompetenz in der Neurochirurgie
Operationen am Gehirn gehören mit zu den schwierigsten Eingriffen, die es gibt. Und die größte Sorge des Patienten ist, ob er nach dem Eingriff „derselbe“ ist wie vorher. Umso wichtiger ist es, fachärztliche Kompetenzen zur Behandlung von tumor- und kardiovaskulären Erkrankungen des Nervensystems zu bündeln. Das tun wir am Kopfzentrum der Neurochirurgie des Klinikums Jung-Stilling in Siegen.
Wir verfolgen am Kopfzentrum des Diakonie Klinikums einen interdisziplinären Ansatz bei der Therapie von Kopfverletzungen und Kopferkrankungen. Dazu beziehen wir fallbezogen die Kompetenzen der Fachärzte für Neurologie, Neuroradiologie, Anästhesiologie sowie Zahn- Mund- und Kieferchirurgie in Behandlung mit ein.
Unser Ziel dabei ist es, unsere Patientinnen und Patienten nach aktuellen Leitlinien mit Unterstützung einer hochmodernen medizintechnischen Ausstattung wie mehreren Hybrid-OPs ganzheitlich zu behandeln und zu betreuen. In diesem speziellen Operationsaal lassen sich OP-Technik und Diagnostik miteinander kombinieren. Dank einer integrierten Angiographieanlage können Blutgefäße in Echtzeit dargestellt und Instrumente exakt gesteuert werden. Mit dieser Technik ist es nicht mehr notwendig, Patientinnen und Patienten zur Kontrolle des Operationsergebnisses in einen anderen Untersuchungsraum zu verlegen. Auch die Simulation von Eingriffen ist mit der Technik des Hybrid-OPs möglich. So lassen sich Operationen zunächst am Computer simulieren und Planen, um sie dann präzise am Patienten durchführen zu können. Falls notwendig, können die Operateure leichter vom minimalinvasiven zum offenen Operationsverfahren wechseln.
Leistungsangebot des Kopfzentrums
Unsere Behandlungsschwerpunkte liegen auf
- Behandlung von Gehirntumoren
- Behandlung von Aneurysmen und anderen Gefäßveränderungen
- Behandlung von Schädel-Hirn-Trauma
- Behandlung von Hydrocephalus und anderen neurologischen Erkrankungen.
In regelmäßigen Konferenzen besprechen wir Diagnostik und Therapie bei komplexen Krankheitsbildern. Wir bringen damit die ganze Expertise der Fachärzte am Diakonie Klinikum Jung-Stilling zusammen.
Es ist noch gar nicht so lange her, dass es schon als Erfolg galt, wenn Patienten eine Gehirnoperation überhaupt überlebten. Kein anderes medizinisches Fachgebiet ist so von Hightech abhängig wie die Neurochirurgie. 1953 wurde das Operationsmikroskop durch den Chirurgen Ludwig Wullstein und den Physiker Hans Littmann in der HNO-Chirurgie etabliert und 1957 erstmals an der University of Southern California in Los Angeles in der Neurochirurgie eingesetzt. 50 Jahre später wird es mehr und mehr zu unserem Cockpit. Unser Navigationssystem ist die Neuronavigation, unser Nachtsichtgerät die Fluoreszenz, unser Sicherheitsgurt sind Neuromonitoring und funktionelle Bildgebung.
So können wir Hirntumore und Gefäßerkrankungen wie Angiome und Aneurysmen sehr schonend behandeln. Und weil wir in vielen Fällen auch ohne jegliche Rasur des Kopfhaares auskommen, können viele Patienten trotz Gehirnoperation rasch wieder als „sie selbst“ in ihren Alltag zurückkehren.
Diagnostik am Kopfzentrum des Diakonie Klinikums Jung-Stilling
Um Erkrankungen im Kopfbereich und kardiovaskuläre Erkrankungen des Nervensystems exakt zu diagnostizieren, greifen wir auf moderne bildgebende Verfahren wie Computertomographie und Magnetresonanztherapie zurück. Das diagnostische Angebot enthält sowohl neuroradiologische Untersuchungsmethoden wie Röntgenaufnahmen, CT, CT-Angiographie, Kernspintomographie, Zerebrale Angiographie und MRT–gestützte Neuronavigation. Zu den neurologischen Untersuchungsmethoden gehören zum Beispiel die Elektroenzephalographie (EEG), die Elektromyographie und die Elektroneurographie.
Operative und konservative Therapien
Ist der konservative Behandlungsweg zum Beispiel mit Schmerzmedikamenten und Physiotherapie erschöpft oder ausgeschlossen, setzen wir operative neurochirurgische Verfahren ein. Dabei handelt es sich um Therapieverfahren auf dem aktuellen Stand der modernen Medizintechnik, bei denen wir OP-Mikroskope, Fluoreszenz, Neuronavigation, intraoperative Bildgebung und Bestrahlungstechniken anwenden. Unsere Klinik bietet Ihnen das gesamte Spektrum dieser Hightech-Medizin an.
Operative Therapien, die wir am Kopfzentrum durchführen, sind zum Beispiel.
- Wirbelsäulenoperationen
- Kopfoperationen
- endoskopische neurochirurgische Verfahren
- fluoreszenzgestützte Tumorresektion und Gefäßoperationen
- CyberKnife
- Schmerzeingriffe
- Neurotraumatologie
- Behandlung peripherer Nerven
- Behandlung von Bewegungsstörungen.
Auf den folgenden Seiten finden Sie zu speziellen Krankheitsbildern und Therapiemöglichkeiten weitere Informationen.
Nachsorge im Kopfzentrum
Auch nach einer neurochirurgischen Behandlung im Kopfzentrum stehen wir Ihnen weiterhin zur Verfügung und bieten Ihnen eine individuelle Nachsorge an. Oftmals ist es sinnvoll, dass Sie physio- oder ergotherapeutische Förderung erhalten. Wir organisieren bei Bedarf eine Anschlussheilbehandlung bzw. unterstützen Sie bei der Organisation einer adäquaten häuslichen Versorgung im Rahmen eines professionellen Entlassmanagements. Zur postoperativen Nachsorge stehen wir Ihnen selbstverständlich im Rahmen unserer Sprechstunden zur Verfügung und unterstützen so Ihren Genesungsprozess. Dabei arbeiten wir eng mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen in der Region Siegen zusammen.
Termin im Kopfzentrum vereinbaren
Um einen Termin zu vereinbaren, können Sie einfach unsere Online-Terminvergabe nutzen.
FAQ – Häufig gestellt Fragen zur Behandlung im Kopfzentrum
Welche Erkrankungen werden im Kopfzentrum behandelt?
Im Kopfzentrum behandeln wir eine Vielzahl von Erkrankungen, die das Gehirn, die Schädelbasis und das Nervensystem betreffen. Dazu gehören Gehirntumore, Gefäßanomalien wie Aneurysmen, Schädel-Hirn-Traumata, Hydrocephalus sowie entzündliche und degenerative Erkrankungen des Nervensystems. Dank unserer interdisziplinären Zusammenarbeit und moderner Technik bieten wir sowohl operative als auch konservative Therapien an.
Wie läuft die Diagnose und Behandlung im Kopfzentrum ab?
Der erste Schritt ist eine umfassende Diagnose, die durch moderne bildgebende Verfahren wie MRT incl. fMRT und DTI oder CT unterstützt wird. Nach einer eingehenden Beratung durch unsere Spezialisten wird ein individueller Behandlungsplan erstellt. Je nach Diagnose kommen operative Eingriffe, minimal-invasive Verfahren oder konservative Therapien zum Einsatz. Während des gesamten Behandlungsprozesses werden Sie von unserem interdisziplinären Team betreut.
Wie lange dauert der Krankenhausaufenthalt nach einer Operation?
Die Dauer des Krankenhausaufenthalts hängt von der Art und dem Umfang des Eingriffs ab. Bei kleineren, minimal-invasiven Eingriffen kann der Aufenthalt kurz sein und nur wenige Tage betragen. Bei komplexeren Operationen, wie z. B. bei der Entfernung von Gehirntumoren, kann der Aufenthalt länger dauern. Unser Ziel ist es, die Genesung so angenehm und sicher wie möglich zu gestalten. Wir planen die Entlassung in enger Absprache mit den Patientinnen und Patienten und dem Betreuungsteam.