Einleitung

Hirnblutung ist das umgangssprachliche Synonym für einen sogenannten hämorrhagischen Schlaganfall, bei dem ein Gefäß im Gehirn platzt. Dadurch kommt es zu Einblutungen in das Gehirngewebe. Neurochirurgen sprechen in diesem Fall von einer intrazerebralen Blutung, bei einer Einblutung zwischen die innere und mittlere Gehirnhautschicht von einer Subarachnoidalblutung. Etwa 15 Prozent aller Schlaganfälle gehen mit einer Hirnblutung einher. Der hämorrhagische Schlaganfall ist vom ischämischen Schlaganfall zu unterscheiden, bei dem es zu einer Funktionsstörung des Gehirns durch Mangeldurchblutung kommt.

Symptome

Eine Hirnblutung verursacht plötzlich auftretende schwere Symptome, je nach Ausdehnung und Lokalisation. Häufig geht der hämorrhagische Schlaganfall mit extremen Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen einher.

Typische Symptome für eine Hirnblutung sind

  • Sprachstörungen oder Sprechstörungen,
  • starkes Unwohlsein, Schwäche sowie Übelkeit und Erbrechen,
  • plötzliche Lähmungserscheinungen eines Beines, Armes oder der Gesichtsmuskulatur, auch als Fazialisparese bezeichnet. Ist eine Körperseite von der Lähmung betroffen, sprechen Mediziner von einer Hemiparese.
  • Zudem kann es zu Bewusstseinsstörungen, Schwindel und Problemen mit dem Gleichgewicht kommen,
  • außerdem zu visuellen Problemen wie Doppelbilder oder Gesichtsfeldeinschränkungen.
  • Betroffene Patientinnen und Patienten zeigen zudem Schluckstörungen oder epileptische Anfälle.

Ursachen

In den meisten Fällen steht eine Hirnblutung im Zusammenhang mit chronischem oder unzureichend behandeltem Bluthochdruck. Übergewicht, Nikotinkonsum und eine kalorienreiche Ernährung gehören zu den Risikofaktoren, ebenso wie das Alter. Denn mit zunehmendem Lebensalter können Ablagerungen, auch als Amyloid bezeichnet, die Gefäßwände schwächen und eine Blutung verursachen.

In seltenen Fällen kann es zudem durch eine meist angeborene arterio-venöse Malformation, einer Art Kurzschluss zwischen Arterien und Venen, zu Hirnblutungen kommen, außerdem durch Kopfverletzungen, Hirntumoren, Metastasen und Entzündungen der Hirngefäße. Auch Drogenmissbrauch, krankhafte Gefäßentzündungen sowie Bluthochdruck können eine Hirnblutung verursachen. Subarachnoidalblutungen stehen häufig im Zusammenhang mit einem Aneurysma im Gehirn.

Diagnostik

Die beschriebenen Symptome geben dem Arzt einen ersten Hinweis auf eine Hirnblutung. Eine gesicherte Diagnose kann jedoch nur aufgrund einer Bildgebung mit Computertomografie, Kernspintomografie und Angiografie des Schädels gestellt werden. Die klinischen Symptome allein lassen keine sichere Unterscheidung zwischen einem Hirninfarkt und einer Hirnblutung zu. CT und MRT liefern auch Hinweise auf die Ursache der Blutung, denn sie können bei der Untersuchung mit Kontrastmitteln Gefäßveränderungen anzeigen.

Therapie

Im Falle einer Hirnblutung muss die Therapie so rasch wie möglich erfolgen. Ziel ist es, den Blutdruck zu normalisieren und Störungen der Blutgerinnung durch Medikamente zu behandeln. Nur in seltenen Fällen und in lebensbedrohlichen Situationen kommt eine Operation infrage, um den Druck im Schädel zu senken. Wurde die Blutung durch ein Aneurysma verursacht, ist eine Behandlung der Gefäßaussackung im Verlauf notwendig, um weitere Hirnblutungen zu verhindern.

Prävention

Um einem hämorrhagischen Schlaganfall vorzubeugen, ist die Kontrolle des Bluthochdrucks wichtig. Patientinnen und Patienten mit einem Aneurysma im Gehirn sollten ebenfalls regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrnehmen und ab einer bestimmten Größe eine vorbeugende Operation mit ihrem Neurochirurgen besprechen. Eine gesunde Ernährung, der Verzicht auf das Rauchen und regelmäßige Bewegung können dazu beitragen, dass es erst gar nicht zu einem hämorrhagischen Schlaganfall kommt.

Therapie

Nach Möglichkeit werden Hirntumoren operiert. Eine komplette Entfernung ist dabei nicht immer möglich. Auch müssen wichtige Hirnbereiche, etwa für lebenswichtige Funktionen, geschont werden. Bisweilen dient eine Operation lediglich der Druckentlastung auf das umliegende Hirngewebe.

Während der Operation setzen Neurochirurgen computergestützte Navigationssysteme ein, die eine sehr präzise Entfernung des in der Bildgebung dargestellten Tumorgewebes ermöglichen. Die Überwachung bestimmter Hirnfunktionen während der Operation kann wichtig sein, zum Beispiel mithilfe des EEG.

Verbliebenes Resttumorgewebe kann mit Bestrahlung oder Chemotherapie, auch in Kombination, behandelt werden. Gleiches gilt für Tumoren, die nicht operiert werden können. Damit gelingt in der Regel keine Heilung, aber eine Lebensverlängerung oder eine Verbesserung der Lebensqualität können so erreicht werden.

Neben den bisher genannten Therapien müssen oft typische begleitende Beschwerden mitbehandelt werden. Dabei handelt es sich meist um eine Hirnschwellung, epileptische Anfälle oder Schmerzen.

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