Hochpräzise bei Aneurysma: Diakonie Siegen (Köln/Bonn) setzt auf bildgesteuertes Operieren
RAUM KÖLN/BONN. Mit einem neuen Neuro-Navigationsgerät erweitert die Neurochirurgie am Klinikum Jung-Stilling der Diakonie in Siegen ihre Kompetenz in der Behandlung von Tumoren oder krankhaften Arterienerweiterungen, sogenannten Aneurysmen. Die rund eine halbe Millionen Euro teure Investition zahlt sich für die Patienten der Neurochirurgie in Siegen aus, denn: „Mit dem High End Neuro-Navigationsgerät können wir Operationen mit mehr Vorlauf planen, den Eingriff noch exakter durchführen und schneller beenden“, zeigt sich Chefarzt Prof. Dr. med. Veit Braun begeistert. Das Prinzip dabei: Mit dem Neuro-Navi kann der Hirnchirurg die Instrumente auf Millimeter genau ansetzen, sie in Echtzeit visuell dreidimensional dargestellt im Kopf des Patienten bewegen und zugleich alle relevanten Datensätze aus den Voruntersuchungen mit einbeziehen.
Diagnose Aneurysma: Operationen mit neuester Technik für Patienten im Großraum Köln / Bonn
Bei Aneurysmen handelt es sich um Blutgerinnsel im Kopf, die durch angeborene Lücken in der Muskelschicht der Blutgefäße entstehen. In den meisten Fällen lokalisieren sie sich an den Verzweigungsstellen der Blutgefäße. Erkannt werden sie häufig durch Zufallsbefunde oder wenn ein Aneurysma zu bluten anfängt. Etwa ein Prozent der Bevölkerung hat ein Aneurysma, 0,3 bis 0,5 Prozent davon entwickeln pro Jahr eine Blutung. Zur Entfernung eines Aneurysmas wenden die Neurochirurgen im Klinikum Jung-Stilling in Siegen zwei Verfahren an: das Coiling bzw. das Klipping. Beim Coiling wird das Aneurysma von innen heraus mit Platinspiralen, sogenannten Coils, verschlossen. Diese Operation kommt ohne Schnitt aus und ist bei etwa 80 Prozent der Patienten anwendbar. Das Klipping ist dann das Verfahren der Wahl, wenn ein Coiling ausgeschlossen ist. Dabei wird von außen eine Metallklammer an das Aneurysma gesetzt.
Geringeres Risiko für Aneurysma Patienten (Köln/Bonn): Neuro-Navigation verkürzt die Eingriffe
Bildgesteuertes Operieren, das bedeutet für Patienten, die sich im Klinikum Jung-Stilling in Siegen wegen eines Tumors oder eines Aneurysmas im Kopf behandeln lassen, dass durch das neue hochmoderne Neuro-Navigationsgerät die Chirurgen die Schädelöffnung so klein wie möglich halten können. Verletzungen von gesundem Gewebe können minimiert werden. „Die Operation ist für uns jetzt viel besser planbar“, schildert Prof. Braun. Die digitalen Patientendaten werden in die Navigationssoftware hochgeladen, sodass der Chirurg den Zugang vor Beginn der Trennung von Haut- und Weichgeweben exakt planen kann.
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