OP ohne Rasur

OP ohne Rasur

Die totale oder teilweise Rasur eines Patienten aufgrund einer anstehenden Kopfoperation führt nicht nur zu einer zusätzlichen psychischen Belastung, vielfach ist auch die Rückkehr in den beruflichen oder privaten Alltag deutlich verzögert, da sich die Patienten erst dann wieder „unter die Leute trauen“, wenn die Haare nachgewachsen sind. Die Rasur wird in der Regel damit begründet, dass Haare im OP-Feld mit einer erhöhten Infektionsrate vergesellschaftet sind. Da die Haare aber genauso wie die Haut desinfiziert werden können, ist bei vielen Operationen am Kopf eine Rasur eigentlich unnötig.

Nach gründlicher Desinfektion des OP-Gebiets inklusive der Haare mit einem ungefärbten Desinfektionsmittel werden die noch feuchten Haare mit einem sterilen Kamm zu einem Scheitel gekämmt, der den geplanten Hautschnitt markiert. Die Haare lassen wir für ca. 10 min trocknen und decken dann das OP-Feld konventionell ab. Beim Wundverschluß muss darauf geachtet werden, dass kein Haar mit eingeknotet wird, ein 20 %iges Chlorhexidingel hilft dabei, die Haare zur Seite zu halten. Bei mittlerweile mehr als 400 Patienten lag die Infektionsrate mit 0,4 % sogar niedriger als bei Eingriffen mit Haupthaarrasur.