Aneurysma-Behandlung in der Neurochirurgie des Jung-Stilling-Krankenhauses in Siegen
SIEGEN. Unter einem zerebralen Aneurysma versteht man eine krankhafte Erweiterung an Hirngefäßen, die meist angeboren ist. Es kommt am häufigsten an Gefäßaufzweigungen an der Hirnbasis vor. Oftmals machen solche Gefäßaussackungen keine Symptome. Im Falle eines Einreißens kann es jedoch zu einer lebensbedrohlichen Blutung in das Gehirn oder die Hirnwasserräume kommen, die umgehend neurochirurgisch behandelt werden muss.
Welche Therapieoptionen gibt es für ein zerebrales Aneurysma?
Den Neurochirurgen stehen verschiedene Therapieverfahren zur Verfügung. Grundsätzlich kann ein Hirnaneurysma mit einem Metallclip von außen verschlossen werden. Dann wird es nicht mehr von Blut durchflossen und kann sich am gleichen Ort auch nicht neu ausbilden. Allerdings muss der Schädel eröffnet werden, um Zugang zur betroffenen Stelle zu erhalten.
„In den meisten Fällen können wir aber auf das besonders schonende kathetergestützte Coiling-Verfahren zurückgreifen. Dank hochmoderner Technik und langjähriger Erfahrung können wir in unseren beiden Hybrid-OP-Sälen ein Hirnaneurysma gut und sicher behandeln. Für den mikrochirurgischen Eingriff ist in der Regel lediglich ein kleiner Schnitt erforderlich“, erklärt der Chefarzt der Neurochirurgie, Prof. Dr. Veit Braun.
Auch Aneurysma-Patienten aus dem Lahn-Dill-Kreis und dem Märkischen Kreis werden in Siegen behandelt
„Beim Coiling werden winzige Platinspiralen direkt im Aneurysma platziert, um es zu verschließen. Der Zugang erfolgt über ein großes Blutgefäß in der Leiste. Von dort aus wird der Katheter durch das Gefäßsystem bis in den Schädel vorgeschoben. Die Lage des Katheters wird dabei jederzeit unter Röntgendurchleuchtung verfolgt“, ergänzt Prof. Braun.
Wird ein Hirnaneurysma zufällig entdeckt, stellt sich die Frage, ob es vorsorglich verschlossen werden soll. Dazu wird das individuelle Risiko eines Einreißens gegen das mit einem Eingriff verbundene Risiko abgewogen, was eine schwierige Entscheidung sein kann. Prof. Veit Braun steht diesbezüglich gern für eine Zweitmeinung zur Verfügung, auch für Patienten aus der Großregion um Köln, Bonn, Düsseldorf.